Vision vom zukünftigen Wolfshügelturm

Von der Vision zur steinernen Realität

Bis der Wolfshügelturm wieder steht, werden ein paar Jahre vergehen. Doch der Verein hat schon klare Vorstellungen davon, was bis dahin alles zu tun ist. Der Wiederaufbau soll in zwei Phasen erfolgen.

Ein Aussichtspunkt in der Dresdner Heide – den soll es in einigen Jahren wieder geben. Dafür hat sich im Herbst 2018 unser Verein „Wiederaufbau Wolfshügelturm e.V.“ gegründet. In den vergangenen Monaten bildete sich bereits ein Ingenieur-Arbeitskreis, der sich die Ruine und Trümmerteile genau angeschaut hat. Der Sockel ist demnach stark beschädigt, kann aber eventuell repariert werden. Für eine Entscheidung müssen erst einmal mehrere Kernbohrungen mit Werkstoffanalysen im Labor durchgeführt werden. Außerdem soll der Zustand des Fundaments von Experten eingeschätzt werden. Dafür sind Fachfirmen notwendig, die durch erste Spendengelder bezahlt werden müssten.

Momentan gehen wir von einem zweistufigen Vorgehen für den Wiederaufbau aus. In einer ersten Phase soll der Bauzustand des Turms genau analysiert werden. Außerdem ist eine Klärung notwendig, wie mit den Trümmern umgegangen werden soll. Auch eine temporäre Begehbarkeit des Turms wäre angedacht. Letztlich müsste über eine Wiederaufbaustrategie entschieden werden. Für diese ersten Maßnahmen wären bis zu 40 000 Euro notwendig.

Original oder aus dem Drucker?

In einer zweiten Phase werden dann zunächst die Trümmer geborgen. Danach erfolgt, je nach Bauzustand, der Abriss oder die Reparatur des Sockels. Im Anschluss kann der Turm wiederaufgebaut werden. Wie genau das aussehen kann, bleibt vorerst offen. Möglich wäre zum einen eine historische Rekonstruktion, also eine möglichst detailgenaue Wiederherstellung des Erlwein-Entwurfs. Dafür könnten auch ähnliche Technologien wie zur damaligen Zeit angewendet werden, wie zum Beispiel die Einschalung oder das Betonieren vor Ort. Zweite Möglichkeit wäre eine Rekonstruktion, die ans Original angelehnt, gleichzeitig aber modern ist. Zum Einsatz kämen vorgefertigte Betonelement, was kostengünstiger wäre.

Aber auch andere Varianten werden durchdacht. So zum Beispiel ein moderner Neubau aus zeitgemäßen Baustoffen wie Glasfaser oder Stahl. Eine andere Idee ist ein Bau, der als Demonstrator für innovative Bauweisen stünde. Erlwein war ein Pionier seiner Zeit. Er verwendete neue Entwürfe und realisierte sie mit neuen, zum Teil sogar unerprobten Technologien und Werkstoffen. So könnte der in Dresden entwickelte Carbonbeton zum Einsatz kommen oder der Turm teilweise aus 3D-gedrucktem Beton entstehen. Ein Aushängeschild für den Wissenschaftsstandort Dresden.

Millionenbetrag notwendig

Wie genau gebaut wird, muss sich in den nächsten Jahren zeigen. Natürlich soll in diesen Prozess auch die Bevölkerung einbezogen werden. Eventuell wird es auch einen Ideenwettbewerb für den Turm geben. Je nach Bauweise wären, so schätzen wir derzeit ein, zwischen einer und zwei Millionen Euro an Spendengeldern notwendig.

Wie die vielen Unterstützer gefunden werden können, darüber denken wir derzeit ebenfalls nach. Wer sich mit Ideen oder finanziellen Spenden einbringen will, ist dazu herzlich eingeladen.